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Wir sind so – ein Rückblick auf den Stillstand

Corona macht uns einiges klar. Die wenigsten von uns kannten das Gefühl, radikal begrenzt zu werden, verunsichert, in unseren ganz normalen Freiheiten eingeschränkt und möglicherweise bestraft zu werden, wenn man auf einer Parkbank sitzt oder mit Kumpels Motorrad fährt. Oder überhaupt nur zum Vergnügen um den Block cruist.

Selbst in den Bundesländern, wo – einfach zum Spaß und immerhin zu zweit – Motorrad fahren erlaubt ist, fühlt es sich nur semi-prima an: Es kommt so etwas auf wie Übervorsicht und ein seltsames Bike-Shaming: Obwohl erlaubterweise unterwegs, ist man emotional gebremst. Man würde ja Kapazität im Krankenhaus binden, falls man sich hinlegt oder umgefahren wird.

Kleiner Hinweis: Genau dieselbe gebotene Zurückhaltung gilt auch für Fahrradfahrer, Heimwerkermeister, Hausputzteufel und überhaupt für all diejenigen, die in der Statistik der Verkehrs- und Freizeitunfälle zahlenmäßig ganz weit vor den Motorradfahrern rangieren. Im kritischen medialen Fokus stehen allerdings wir Biker*innen, und das wirkt natürlich auch auf uns.

Ob wir nun gar nicht fahren dürfen oder unter regulierten Bedingungen, von der leidlich geglückten Verdrängung bis hin zu eindeutigem Entzug zieht sich unser Bike-Bewegungshunger durch die Corona-Zeit.

Gibt es nichts Wichtigeres? Können wir nicht anstatt dessen spazierengehen, auf dem Balkon fläzen, Schubladen auswischen, rennen, lesen, radfahren, noch mehr arbeiten?

Nein.

Das Motorrad ist nicht einfach ein Verkehrsmittel. Motorradfahren ist nicht bloß ein Hobby. Es renkt uns ein, der verdrehte Kopf wird wieder mittig, die verkantete Gemütsverfassung wieder zufrieden. Egal, mit welchem Aggregatszustand wir starten: Nach einer zügigen Runde bekommt der Verstand wieder Luft; nach den ersten gestressten Kilometern erdet uns das Bike und wir lassen im gepeacten Cruisertempo die Welt Welt sein.

Nein, man kann nicht anstatt dessen Unkraut jäten. Denn:

Wir reden über Identität. Motorradfahren ist irgendwann ein Teil von uns geworden, bei den einen geschah das quasi mit der Geburt, bei den anderen nach der Scheidung oder als die Kinder groß waren oder weil plötzlich der Zeitpunkt da war. Und irgendwann ist Motorradfahren auch kein Teil mehr von uns, vielleicht dann, wenn unsere steif gewordene Hüfte auf der Sitzbank einklickt und wir zum Tanken nicht mehr vom Bock kommen.

Zwischen Geburt und Gebrechen fundamentiert Motorradfahren unsere Lebensfreude, unser Freiheitsgefühl, unsere Prioritäten, unseren Freundeskreis. Es beschert uns Wahnsinns-Momente einer inneren Ausdehnung, einer nicht reproduzierbaren Intensität – egal, ob wir unsere schnellste Runde ever schaffen, den Äquator erreichen oder endlich auf Schotter am Lenkanschlag rumkommen.

Und wie das so ist bei Individuen: Wir sind gerne so einzigartig wie sonst niemand – und genau deshalb Teil einer großen Community, in der wir Zustimmung und Übereinstimmung gleichermaßen finden, ob wir nun Chopper, Rennsemmeln oder Großenduros bewegen. Wir sind nicht Zweiradfahrer. Nein, wir sind Enduristen, Biker, Racer, Traveller, wir lieben die Marken und werden zu Ducatisti oder zu HOG Lifetime Members, wir sind Rallyefahrer, GS-Trophy Teilnehmer, HAT Finalisten, wir bestreiten den Transitalia Marathon oder gelten als Nürburgringspezialisten.

Wem Worte nicht reichen, der möge sich den Dokumentarfilm „Why we ride“ von Bryan H. Carroll zu Gemüte führen, allein der Trailer sorgt für Ganzkörpergänsehaut.

Wir sind so.

We love it until we die.

Karin Birkel | Good Souls | 8. Mai 2020

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